Das korrekte Einstellen des Brenners ist für einen sauberen und sparsamen Betrieb unerlässlich. Mit der Software Stokerkontrol, einer eingebauten Lambdasonde und etwas Geduld ist das schnell erledigt. Nachfolgend beschreibe ich, wie der Vorgang mir der Version 1.75 von Stokerkontrol und eine Scotte Steuerung der Version 4.99 durchgeführt wird.
Damit die Verbrennung optimal erfolgt, muss die Menge an zugeführten Pellets und die Menge der eingeblasenen Luft genau dosiert sein. Deshalb ist zunächst erforderlich die Fördermenge der Pelletschnecke zu bestimmen. Für die Messung wird der Stecker am Brenner entfernt, das Fallrohr abgezogen und über eine Schüssel befestigt und der Brenner dann bei gedrückter Pfeil-hoch-Taste eingeschaltet. Die Schnecke fördert dann im Dauerbetrieb. Nun misst man die Pelletmenge die 6 Minuten gefördert wird und wiegt diese mit einer Küchenwaage.
Da das Einschalten mit gedrückter Taste vermutlich nicht nur bei meiner Anlage etwas umständlich ist, vereinfacht ein simples Austauschen des untergestellten Auffangbehälters bei laufender Förderung den Vorgang. Ich führe immer mehrere messungen durch und bilde dann den Mittelwert.
Die gemessene Fördermenge wird dann in Stokerkontrol eingegeben, unter 'Setup' -> 'Verbrauch' -> Schneckenförderung / 6 min. Sofort auf 'Daten senden' klicken, damit der Wert übertragen wird.
Der Scotte-Brenner kann bis zu 24 kW leisten. Für die meisten Pelletkessel ist das aber entschieden zu viel. Deshalb muss der Steuerung die maximale Leistung mitgeteilt werden. Diese Einstellung erfolgt auf der Seite -> 'Setup' -> 'Leistung (kW)'. Auch hier wieder sofort 'Daten senden' klicken. Dann auf die Seite 'Setup' -> 'Extras' wechseln und 'Autokalkulation' aktivieren. Die Steuerung errechnet dann einmalig, wieviel Pellets maximal pro Stunde verfeuert werden dürfen, um die eingestelle Leistung zu erreichen.
Der Sauerstoffanteil von Luft beträgt 20,9%. Mit diesem Wissen kann man die Lambdasonde kalibrieren. Die Sonde wird ausgebaut und beheizt. Das erfolgt bei eingeschalteter Steuerung automatisch. Nach etwa 15 Minuten geht man in das 'versteckte' Menü und wählt C2. Der Kalibierwert wird dabei automatisch ermittelt und gespeichert. In Stokerkontrol sollte in der Betriebsübersicht jetzt der korrekte Sauerstoffgehalt der Raumluft angezeigt werden. Also etwa 21%. Stellen Sie auf der Seite 'Setup' -> 'Sauerstoff' den Sauerstoffmodus auf 'Nur Anzeige'.
Jetzt muss der Brenner in den Vollastbetrieb gebracht werden und gründlich durchwärmen. Falls Sie den Brenner ohne Puffer betreiben, können Sie den Vollastbetrieb über die Sommermodus-Einstellungen erzwingen. Geben Sie dazu auf der Seite 'Setup' -> 'Sommer' im Feld 'Min. Gebläseleistung' den Wert 100 ein. Die Bezeichnung 'Gebläseleistung' ist leider falsch und sehr verwirrend. Tatsächlich wird natürlich die Brennerleistung eingestellt.
Läuft der Brenner mit voller Leistung und ist die gewählte Vorlauftemperatur erreicht, sollte der Restsauerstoff im Abgas 8% betragen. Ist der Wert zu hoch, muss die Luftmenge reduziert werden. Die erfolgt auf der Seite -> 'Setup' -> 'Werk' im Feld 'Gebläse Vollast (100%)'.
Ist ein schwarzer Lüfter montiert, sollte dort 15 stehen, bei dem grauen Gebläse 20. Muss eine sehr grosse Abweichung ausgeglichen werden, dann dürfte der Kessel undicht sein und Nebenluft ziehen. Die Lambdasonde misst dann nicht nur das Abgas, sondern auch die Luft die durch mögliche Ritzen in den Kessel strömt. Das macht nicht nur die Abgasmessung sinnlos, sondern eine saubere und effektive Verbrennung unmöglich.
Auch hier wird nur die Gebläseleistung so eingestellt, dass bei 10% Brennerleistung 16% Restsauerstoff im Abgas sind. Dazu wird der Brenner auf der Seite 'Setup' -> 'Brenner' auf 10% Leistung beschränkt. Dann wird falls nötig die 'Gebläseleistung schwach' auf der Seite 'Setup' -> 'Werk' angepasst. Kleinere Werte als 5 sind hier nicht möglich. Das schwarze Gebläse hat normalerweise 5, das graue Gebläse den Wert 6.
Mit der Verbrennung bei Halblast verfährt man analog. Hier sollten Sauerstoffwerte von etwa 12% erreicht werden.
Der Brenner sollte jetzt bei allen Modulationsstufen bereits sauber verbrennen. Damit Schwankungen bei der Pelletförderung ausgeglichen werden können, sollte nun die Suerstoffüberwachung dazugeschaltet werden.
Die deutsche Übersetzung von Stokersoft ist leider etwas unglücklich. Die Leistung des Brenners ist durchgängig mit 'Gebläse' übersetzt worden. Das ist etwas verwirrend. Der Schalter für den Sommermodus ist invers. Wenn der Brenner nicht über 30% Leistung geht, ist der Sommermodus eingeschaltet. Um diesen auszuschalten, muss man auf der Seite 'Setup' -> 'Sommer' den Wert für Sommer-Modus auf 'Ja' ändern.